Psychosoziale Kunsttherapie

Wenn Bilder sprechen

Innerhalb der  Psychosozialen Kunsttherapie sind Bilder ein wichtiges und hilfreiches Medium. Sie können ein wesentlicher Faktor sein, um die Dinge klarer zu sehen, einen Wechsel der Blickrichtung und letztlich Heilung zu ermöglichen. 

Hierzu muss niemand ein Künstler sein!

Durch bildliche Symbolisierung können unbewusste, belastende Inhalte, Gefühle sowie seelische Erlebnisse und Ereignisse eindeutiger, ja in mancher Hinsicht erst überhaupt in notwendiger Weise sichtbar gemacht, besser vergegenwärtigt und verdichtet werden. Wo die Sprache versagt, sprechen Bilder.

Die wesentliche Aufgabe der Kunsttherapie liegt darin, Selbsterfahrungs- und Selbstheilungsprozesse mittels Kunst anzuregen und zu begleiten. Die Kunsttherapie ermöglicht es, Emotionalität, Selbstverantwortlichkeit, Erlebnisfähigkeit und Erkenntnisfähigkeit zu üben, zu aktivieren und zu kurieren.

„Es gibt ... einen Rückweg von der Phantasie zur Realität, und das ist die Kunst“ (Sigmund Freud) 

Die Arbeitsweisen

Das plastische Gestalten bringt Phantasien, Erleben und Handeln in ein lebendiges Wechselspiel. Verschiedene Materialien wie Stein, Ton, Holz, Gips oder Sand werden dabei mit den Händen oder mit Werkzeugen gestaltet und verändert. Plastisch-therapeutisches Gestalten kann die Willenskräfte stärken.

Das Malen fördert das sinnenhafte Empfinden. 
Das Veranschaulichen von Farbqualitäten und Farbkombinationen sowie verschiedene Malmethoden können gezielt seelische Prozesse anregen und Ressourcen aktivieren und führen zur Vertiefung der Erlebnisfähigkeit.

Das Zeichnen wirkt auf die kognitiven Kräfte. Liniengebrauch beim Zeichnen kann als äußeres Bild des menschlichen Denkens angesehen werden. Bewusst wird die äußere Welt wahrgenommen, weil das Auge Grenzen, Formen und Bewegungen nachvollziehen muss, um Grenzen, Formen und Bewegungen zeichnend ausdrücken zu können. Das Zeichnen kann bestimmte kognitive Blockaden lösen, wenn es regelmäßig, vorzugsweise täglich geübt wird.

Kunsttherapie ist ein begleitendes (bei psychischen Heilungsprozessen), übendes (z.B. Anleitung zur Fortsetzung) unterstützendes (supportive Therapie) und aufdeckendes Verfahren (Diagnostik). 

Der kunsttherapeutische Prozess

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Die kreativen Methoden unterscheidet sich von anderen Methoden der Therapie dadurch, dass zu der Beziehung  Patient – Therapeut ein Drittes hinzutritt: das künstlerische Medium. Daraus ergibt sich zwischen den Beziehungspunkten Patient – Therapeut – Medium ein Beziehungsdreieck, das als kunsttherapeutische Triade bezeichnet wird. Damit spielen für bei der Anwendung kreativer Methoden drei Ebenen und ihre Beziehung zueinander eine Rolle: das Gestalten am Werk, die Beziehung zwischen Therapeuten und  

Patient sowie die Betrachtung des Werkes und seine Wirkung.
Die Psychosoziale Kunsttherapie aktiviert und unterstützt den Heilungsprozess des Patienten. 

Die Wirkung der Psychosozialen Kunsttherapie

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Kreativen Medien helfen Patienten bei ihrer emotionalen Ausdrucksmöglichkeit und Ausdrucksgestaltung. Sie tragen zur Entdeckung eigener kreativer Ressourcen sowie zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit bzw. Persönlichkeitsstärkung bei. Psychosoziale Kunsttherapie ermöglicht ebenso, kognitive Erkenntnisse und Verhaltensänderungen für den Patienten zu initiieren. Kreativität ist der Schlüssel für solche Prozesse. Psychosoziale Kunsttherapie setzt zur psychotherapeutischen Behandlung künstlerische Materialien und Methoden als Arznei ein. 


In der Psychosozialen Kunsttherapie beschäftigt sich der Patient im kreativen Tun mit sich selbst und seinem Umfeld. Unbewusstes begegnet ihm in seinen Bildern. Bewusste und unbewusste Konflikte offenbaren sich mit Empfindungen im Erlebniskontakt. Sie werden sichtbar und können mit einer gewonnenen Distanz betrachtet und reflektiert werden. Der Psychosoziale Kunsttherapeut begleitet den Weg.

Die Psychosoziale Kunsttherapie zielt nicht primär auf eine tiefenpsychologische Ursachenforschung und rationale Bearbeitung der Konflikte. Sie konzentriert sich vielmehr auf die Empfindungen und Gefühle. Durch das Sinnenhafte be'greifen' des Materials und in der direkten Auseinandersetzung damit können Patienten handelnd und selbstbestimmt die Welt und sich selbst kennenlernen. Die Freude an der Gestaltung mit unterschiedlichen Materialien, die interessierte Erforschung ihres Formenreichtums und die Ausbildung von Ausdrucksfähigkeiten stehen im Zentrum der Therapie. 

Psychosoziale Kunsttherapie in der Psychotherapie

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Psychosozialen Kunsttherapie unterstützt psychotherapeutische Interventionen mit einer krankheitswertigen Symptomatik und psychosoziale Prozesse. 
Sie ermöglicht eine unkonventionelle Ehe- und Paartherapie, Psychotherapie bei akuten Beziehungskrisen, Psychotherapie bei sonstigen Schwierigkeiten im Bereich der objektiven Wahrnehmung des sozialen Umfeldes, Beratung bei Selbstwertproblematik und Beziehungsstörungen im sozialen Umfeld. 

 

Psychosoziale Kunsttherapie unterstützt Patienten bei Ängste (dazu gehören Panikattacken, Krankheitsängste, soziale Phobien, spezifische Phobien z.B. Tierphobie, Agoraphobie), Anpassungsstörungen, Zwänge dazu gehören Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen wie z.B. Ordnungszwang, Waschzwang, Zählzwang), Depressionen (anhaltendes Gefühl von Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit), Burn-out, Somatoforme Störungen und Somatisierungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen (z.B. Borderline-Persönlichkeitsstörung), nicht organischen Schlafstörungen (z.B. Insomnie, Hypersomnie), Sinnkrisen. 

Sie fördert individuelle Potenziale des Patienten, hilft weiterführende Begabungen und Fähigkeiten zu entwickeln, Minderwertigkeitsgefühle und –komplexe zu überwinden,  

Kommunikationsfähigkeit zu trainieren. Sie fördert Entspannung durch Einsatz kunsttherapeutischer Materialien und Methoden.

Die Sitzung: Was muss ich wissen?

  • Zum gegenseitigen Kennenlernen und Informationsaustausch treffen wir uns zu einem Erstgespräch, um Ihr Anliegen zu klären. Diese psychologische Exploration dient dazu,  anschließend meinerseits eine Auswertung vorzunehmen. Für diesen Ersttermin - mit ausführlichem Vorgespräch, Beratung, psychologischer Exploration und Auswertung (Dauer eine Stunde) berechne ich 80 Euro.
  • Die Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit sind Vertrauen und Transparenz.    
  • Nach dem Erstgespräch schließen wir  einen Behandlungsvertrag. Dieser regelt die weitere Vorgehensweise, wie z. B. die Behandlungstermine, Zeiten und die voraussichtliche Dauer der Sitzungen sowie das zu zahlende Honorar. Der Vertrag garantiert Ihnen meine generelle der Schweigepflicht. 
  • Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oder Beihilfestellen arbeiten nur mit Vertragspraxen (z. B. vom Fachärzten für Psychotherapie, Psychologischen Psychotherapeuten) zusammen. Da ein Heilpraktiker jedoch freiberuflich arbeitet, fällt er nicht unter diese Kategorie. Daher kann hier keine Kostenübernahme durch die GKV erfolgen. PKV-Mitglieder haben hingegen die freie Wahl, zu welchem Mediziner sie in Behandlung gehen möchten. 
  • Die Lösung Ihrer Konflikte liegen in Ihnen selbst. Eine wirksame und erfolgreiche Kunsttherapie setzt die Mitwirkung des Patienten voraus. Patienten werden über ihre aktive Mitwirkungspflicht informiert und verpflichten sich, alles zu tun, um die erfolgreiche Therapie zu ermöglichen.
  • Die Arbeit ermöglicht es Brücken zwischen Körperbewusstsein, seelischem und geistigem Bewusstsein zu überqueren. So ist es bisweilen möglich, eine Selbstheilung zu erzielen.
  • Einige Übungen aus der Kunsttherapie können später zu Hause weitergeführt werden.
  • Es hat sich bewährt, Termine im wöchentlichen Rhythmus zu vereinbaren, damit Sie zwischen den Terminen genug Zeit haben das Erlebte und Besprochene zu verarbeiten und das Erlernte einzuüben und umzusetzen.
  • Je Termin finden eine Sitzungen à 50 Minuten statt. 

Zertifiziert 

entsprechend dem empfohlenen Qualifizierungs- und Zertifizierungsstandards für Kunsttherapeuten in Kunst--und Gestaltungstherapie im Juni 2005.

Gesprächspraxis
Praxis und Beratungsverein
Prosozial - Verein für Therapie, Psychosoziale Beratung und Begleitung e.V.

Praxisleitung: Alexander B. Schadow, Heilpraktiker - beschränkt auf Psychotherapie 

Waldweg 11

29336 Nienhagen OT Nienhorst 

Telefon; +49 5085 9560100

E-Mail: [email protected]


Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern auf dieser Website die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. 
 

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